Wenn zwei sich streiten – Württemberg-Cup SVH 3:1 gegen TuS Sudweyhe

Auszug aus dem Syker Kurier vom 15.07.2017

Beim Württemberg-Cup stürmt der SV Heiligenfelde mit einem 3:1-Sieg über den TuS Sudweyhe auf Platz eins

Erzielte beim Württemberg-Cup in Ristedt das 1:0 für den TuS Sudweyhe, bevor sein Team das Spiel gegen den Bezirksliga-Rivalen SV Heiligenfelde noch mit 1:3 aus der Hand gab: Stephen Bohl (grün).

Ristedt. Ein Lächeln konnte sich Björn Isensee nicht verkneifen, als er mit seinen Mannschaftskameraden das Spielfeld beim Württemberg-Cup in Ristedt verließ. Kurz zuvor hatte der Spielertrainer des SV Heiligenfelde mit seiner Elf wichtige drei Zähler gegen den Bezirksligarivalen TuS Sudweyhe eingesackt. Dafür wendeten die Heiligenfelder am zweiten Spieltag der Gruppe A dank einer spürbaren Leistungssteigerung während der Partie eine drohende Niederlage ab und setzten sich noch verdient mit 3:1 (0:1) durch. „Wir sind den Gegner nach dem Rückstand viel aggressiver angelaufen, haben auf den Ausgleich gedrängt und am Ende verdient gewonnen“, bilanzierte er die engagierte Leistung der Heiligenfelder, die die Titelaspiranten vom Brinkumer SV und TuS Sulingen gehörig unter Druck setzen.

In einer umkämpften und von Unterbrechungen durchzogenen Begegnung sprang für die klassenhöheren Teams aus der Bremen- beziehungsweise Oberliga nur ein Remis heraus. „Uns hat oft der letzte Pass oder der letzte Meter gefehlt“, resümierte Brinkums Trainer Walter Brinkmann nach dem 0:0 seines Teams, das die beiden Kontrahenten und etatmäßigen Favoriten vor dem finalen Gruppenspiel gehörig in Zugzwang bringt.

TuS Sudweyhe – SV Heiligenfelde 1:3 (0:1). Wie von Sinnen marschierte der SV Heiligenfelde von Beginn an zielstrebig Richtung Sudweyher Tor. Allerdings vermochten es die Heiligenfelder weder durch die Einzelaktion von Steffen Vogeno, der allein vor TuS-Keeper Mirko Meyer auftauchte, doch seinen Schuss am Pfosten vorbei setzte (5.), noch durch Vogenos Koproduktion mit dem zweiten Spielertrainer Tobias Dickmann, bei der der starke Meyer erneut die Finger dazwischen bekam (10.), einen Torerfolg zu verbuchen. Auch der vom flinken Lars Diedrichs mustergültig in den Rücken der Abwehr bediente Isensee brachte die Kugel nach einem sehenswerten Schuss aus der Drehung nicht im TuS-Gehäuse unter (11.). Das sollte sich rächen. Kurz darauf war es nämlich Yannic Bohl, der einen der wenigen Sudweyher Gegenstöße mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0 abschloß (13.). Sichtlich geschockt präsentierte sich der SVH im Anschluss, die Partie kippte. Nach einem Eckball drosch Sudweyhes Malte Pirngruber den Ball per Direktabnahme über den Querbalken (23.). Kurz darauf servierte Nico Riekers auf den Torschützen Bohl, der das Leder wuchtig an den rechten Pfosten nagelte (26.). Mitten hinein in die Sturm-und-Drang-Phase des TuS platzte kurz vor der Pause Isensee, der den Ball nach eine Kombination mit Vogeno und Auge in Auge mit TuS-Keeper Meyer über die Latte bugsierte (31.).

Hin und her wogte die Partie nach Wiederanpfiff. In welche Richtung es gehen würde, wurde erst in der 50. Minute deutlich, als Dickmann TuS-Torwart Meyer mit seinem direkt verwandelten Freistoß keine Chance ließ und auf 1:1 stellte. „Los geht’s, Heiligenfelde, mehr Bewegung. Wir müssen jetzt dranbleiben“, motivierten sich die Heiligenfelder um Isensee und Dickmann in dieser Phase lautstark, peitschten sich gegenseitig an. „Ohnehin ist Kommunikation auf dem Platz bei uns elementar geworden. Und die Verantwortung lastet in solchen Phasen auf den Schultern aller. Deshalb sollen sich auch alle gegenseitig motivieren, wenn es angebracht ist“, erklärte Trainer Isensee nach der Partie. Und sein SVH beherzigte dieses Credo und erzwang Standards wie die Ecke durch Marcel Albers in der 60. Minute, die Vogeno zur 2:1-Führung vollendete. Kurz darauf war es Dickmann, der Isensee mit einem schicken Pass in die Schnittstelle der Sudweyher Abwehr auf die Reise schickte. Isensee blieb eiskalt und erhöhte zum 3:1 (64.). Die Heiligenfelder mussten nur noch einmal kurz die Luft anhalten, als Julian Heusmann seinen Gewaltschuss aus 27 Metern an den linken Pfosten des SVH-Gehäuses setzte. Dann war es vollbracht, der SVH sprang an die Tabellenspitze der Gruppe A.

„Die Standards waren der Türöffner. Ohnehin war das Chancenplus auf unserer Seite“, befand Isensee nach dem Triumph, der seiner Meinung nach durch das aggressive Pressing seiner Elf begünstigt wurde. Dass die gute Heiligenfelder Arbeit gegen den Ball den Gegner vor Probleme stellte, musste auch TuS-Coach Christian Mach eingestehen. Zudem habe sein Team zu unüberlegt agiert, zu vorschnell die Entscheidung gesucht und die Defensive dabei vernachlässigt. „Das ärgert uns sehr“, versicherte Mach, der ebenso die Abwehrleistung bei Standards kritisierte, die den Sudweyhern zwei Gegentreffer bescherte und den Druck vor der finalen Gruppenbegegnung mit dem TuS Sulingen steigen lässt. Ganz anders die Situation bei Isensees SVH: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Nun geht es für uns im nächsten Spiel gegen Brinkum um den Gruppensieg.“

TuS Sulingen – Brinkumer SV 0:0. Sich in der Gruppe durchzusetzen stand auch auf der Agenda von BSV-Coach Walter Brinkmann, der mit dem TuS Sulingen allerdings zunächst einen dicken Brocken aus dem Weg räumen musste. Das Spieltempo war anfänglich hoch. Allerdungs waren es zunächst die Sulinger, die das Duell der Titelaspiranten bestimmten, was sich auch in der ersten Torchance für Chris Brüggemann ausdrückte, wenngleich dessen Kopfball sein Ziel verfehlte (10.). Auch Pascal Löhmann setzte in der Folge einen Warnschuss über den Brinkumer Querbalken (18.). Für den BSV konnte erstmals Marcel Brendel mit einem Distanzschuss Torgefahr versprühen (21.). Nach einem Lupfer über die Sulinger Abwehr war es abermals Brendel, der einen Abschluss aus drei Metern Torentfernung verpasste (27.). Im zweiten Durchgang rauschte zunächst ein Freistoß Dörgelohs über den Sulinger Kasten (40.), bevor es auf der andren Seite brenzlig wurde: Jona Hardts Ecke verlängerte Brinkums Esin Demirkapi unfreiwillig an den langen Pfosten, wo Brüggemann stand, seinen Kopfball aber haarscharf neben den Pfosten setzte (47.). Wenig später spitzelte BSV-Verteidiger Inouss Bourai Toure Sulingens Mehmet Koc in höchster Gefahr das Leder vom Fuß (55.), bevor Marven Rupp BSV-Keeper Benjamin Schimmel mit einem Schuss aus 19 Metern einer letzten Prüfung unterzog (63.). „Den Punkt haben wir unserer ordentlichen Defensive zu verdanken. Den Verteidigern gebührt ein Lob“, stellte BSV-Coach Brinkmann fest. Wenngleich sein Team das Zentrum gut zugemacht habe, bereiteten dem BSV vor allem die Standards Probleme. „Daran müssen wir arbeiten, das darf so nicht passieren“, monierte Brinkmann. Momentan fehle seiner Elf noch das Stehvermögen, führte der Übungsleiter weiter aus, „teilweise auch die Bereitschaft zu ackern. Das wollen wir gegen Heiligenfelde ändern.“

2. Spieltag, Gruppe A

1. SV Heiligenfelde 2 3:1 4

2. Brinkumer SV 2 0:0 2

3. TuS Sulingen 2 0:0 2

4. TuS Sudweyhe 2 1:3 1