Auszug aus dem Syker Kurier vom 16.10.2017
Ausgleich in letzter Minute
Mit dem Schlusspfiff gelingt dem TuS Sudweyhe gegen den SV Heiligenfelde das 2:2
Sudweyhe.Die Fußballer des SV Heiligenfelde wähnten sich beim TuS Sudweyhe schon als Sieger des Bezirksliga-Derbys. In der dritten Minute der Nachspielzeit aber verschätzte sich Torhüter Steffen Struß bei einem eher harmlosen Schuss Nico Zumbruchs, berührte den Ball nur noch mit den Fingerspitzen und verlängerte ihn ins eigene Tor zum 2:2 (1:1)-Endstand.
Es war ein Torwartfehler, der die Heiligenfelder um zwei Zähler brachte. Vorwürfe wollte Spielertrainer Tobias Dickmann seinem Schlussmann aber nicht machen. „Torwartfehler sehen immer blöd aus, weil der Ball dann im Tor landet. Steffen hat schon Spiele für uns entschieden und auch hier starke Paraden gezeigt“, relativierte Dickmann und stärkte dem Torhüter den Rücken. Den Ausgang dieser Partie an einer Personalie festzumachen, wäre tatsächlich ungerecht. Und das nicht nur, weil er eben zuvor gute Chancen der Gastgeber entschärfte – etwa von Malte Pirngruber (76.) oder Zumbruch, der kurz vor seinem Treffer schon einmal abgezogen hatte (90.+1). Darüber hinaus hätten die Heiligenfelder auch selbst noch ein Tor nachlegen können, um eben einen späten Rückschlag wegzustecken. Abseits des 2:1 kamen sie aber nur zu wenigen gefährlichen Chancen, die beste blieb Dickmanns Spielertrainer-Kollegen Björn Isensee vorbehalten. Der verzog aber aus dem Gewühl heraus.
Assistent ersetzt Torlinientechnik
Das 2:1 gestand Schiedsrichter David Gäbe den Gästen zunächst auch nicht zu. Erst ein Austausch mit dem Linienrichter stimmte ihn um. Denn Sudweyhes Schlussmann Mirko Meyer hatte den Kopfball von Marcel Albers nach Flanke Daniel Köhlers noch gehalten – allerdings erst hinter der Linie, sagte der Assistent (66.). „Ich denke, er war nicht hinter der Linie. Ich bin mir aber nicht sicher“, sagte der TuS-Keeper. Heiligenfeldes Coach Tobias Dickmann war sicher, den Ball hinter dem Pfosten gesehen zu haben. „Der war klar drin“, sagte er.
Mit dem Punkt konnte Christian Mach, Trainer des TuS Sudweyhe, angesichts des Spielverlaufs gut leben. Die Leistung seiner Mannschaft gefiel ihm aber überhaupt nicht. „20 bis 30 Minuten haben wir das ziemlich gut gemacht und nichts anbrennen lassen. Danach haben wir aber das Spielen eingestellt. Wir warten dann mit sieben Mann, was passiert. Nach vorne war das zu wenig“, reklamierte er. Dabei sei die Taktik zunächst gut aufgegangen: das Heiligenfelder Umschaltspiel unterbinden und Spielmacher Björn Isensee auschalten. In der von Mach beschriebenen starken ersten halben Stunde erzielte Tobias Hall nach Zuspiel Nico Zumbruchs den 1:0-Führungstreffer für die Hausherren (26.). Doch der Ausgleich folgte noch unmittelbar vor dem Pausenpfiff, einen Freistoß Marcel Albers‘ köpfte Jannis Könenkamp elegant zum 1:1 ein (45.+1). Zuvor hatte schon Daniel Köhler die große Chance, den ersten Heiligenfelder Treffer zu markieren. Allerdings köpfte er den Flankenball Isensees über den Querbalken (32.). Andererseits hatten die Gastgeber in Form von Nico Zumbruch eine aussichtsreiche Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen. Der lief SVH-Keeper Steffen Struß den Ball ab, legte ihn sich dann aber zu weit vor und verschoss aus spitzem Winkel (38.).
Für den SVH war es das erwartet schwierige Spiel. Angesichts des späten Ausgleichstreffers waren die zwei nun verlorenen Punkte aber bitter. „Vor dem Spiel hätte ich mit einer Punkteteilung leben können. So ist das ärgerlich“, gestand Tobias Dickmann. „Wenn wir das 3:1 machen, ist das Spiel durch.“ Er sprach seiner Mannschaft zudem einen souveränen Auftritt in der Schlussphase zu, sie habe den Gegner nur wenig Druck ausüben lassen. Mit 14 Punkten verharrt der SV Heiligenfelde damit auf Rang neun. Der TuS Sudweyhe dagegen zog mit nun 15 Zählern mit dem ASC Nienburg gleich und findet sich auf Platz sechs wieder